Inhalt:

  • Die erste universelle Kreditkarte entstand 1950 und wurde von Diners Club gegründet.
  • In Europa wurde die Kreditkarte erst in den 1960ern und 1970ern beliebt.
  • Die COVID-Pandemie gilt als Beschleuniger der digitalen Zahlung – auch mit der Kreditkarte.
  • Zukünftig wird die Kreditkarte immer digitaler und durch biometrische Technologien ±ð°ù²µÃ¤²Ô³ú³Ù.
  • Zum Fazit
A young woman lying on the sofa using her tablet while holding her ¶·Å£ÆåÅÆÔÚÏß Credit Card in her hand.

Die Idee der Kreditkarte, wie wir sie heute kennen, entsprang nicht dem Finanzwesen, sondern der Literatur: Der Autor Edward Bellamy prägte den Begriff «Credit Card» in seinem Roman «Rückblick aus dem Jahr 2000» (1888). Darin nutzt der Protagonist Julian West auf seiner Reise durch die moderne Welt eine Pappkarte als Zahlungsmittel – eine Vision, die wenig später teilweise Realität wurde.

Die erste Kreditkarte entstand in den USA

Nur wenige Jahre nach Erscheinen des Romans wurde aus der Idee eine Karte zum Anfassen. So gaben Hotels ihren Gästen ab 1894 erstmals Papierkarten, die eine spätere Zahlung ermöglichten. Ab den 1920er-Jahren folgten dann Kaufhausgesellschaften, Mineralölkonzerne, Fluglinien und Restaurantketten. Das Manko der Karten: Sie alle waren nur innerhalb der herausgebenden Firmen verwendbar und konnten nicht universell eingesetzt werden.

Das änderte sich 1949, als Frank McNamara bei einem Geschäftsessen bemerkte, dass er sein Bargeld vergessen hatte. Daraufhin musste seine Frau die Rechnung bezahlen und McNamara entschied, dass ein solcher Fauxpas nie wieder vorkommen sollte. Gemeinsam mit seinem Anwalt Ralph Schneider entwickelte er daraufhin die erste Kreditkarte aus Pappe, die in verschiedenen Restaurants akzeptiert wurde. Schon ein Jahr später konnte der erste Prototyp der Diners-Club-Karte von Freunden des Erfinderduos getestet werden. 1951 zählte der Diners Club bereits 42 000 Mitglieder und expandierte in viele grosse Städte der USA. Ihren Einzug in Europa feierte die Karte gerade einmal vier Jahre nach der Idee McNamaras.

Siegeszug der Kreditkarte bis in die Schweiz

Die Kreditkarte des Diners Club bereitete den Weg des Kreditkartensystems, wie wir es heute kennen. Schon in den Anfängen wurde den Interessenten erst nach der Bonitätsprüfung eine Karte mit einer bestimmten Kredithöhe ausgehändigt. Durch den Erfolg angetrieben, versuchten jedoch zahlreiche Nachahmer ihr Glück und überschwemmten den amerikanischen Markt mit ihren Kreditkarten. Viele davon waren ungeprüft und betrogen ihre Nutzerinnen und Nutzer um ihr Geld. Erst als die Regierung einschritt und eine Regelung schuf, lichtete sich die Konkurrenz und die stärksten Anbieter blieben übrig. Neben dem Diners Club waren dies auch Mastercard und Visa. Auch das Transportunternehmen American Express vergab 1958 seine erste Kreditkarte, die bis heute eine der Marktführer ist. Im selben Jahr ersetzte dann die erste Plastikkarte die Papierkarten.

In Europa verbreiteten sich die Karten wesentlich langsamer, da die Menschen hier eher skeptisch gegenüber dem Zahlen auf Kredit waren. Erst in den 60er- und 70er-Jahren setzte sich die Kreditkarte in den europäischen Ländern durch.

Heute ist die Kreditkarte auch in der Schweiz nicht mehr wegzudenken. Seit dem Jahr 2009 hat sich die Anzahl der Kreditkarten ungefähr verdoppelt. Ein Ende dieser Entwicklung ist kaum in Sicht. 

Wissenswert

Begünstigt wird der Siegeszug der Kreditkarte auch durch die immer geringere Beliebtheit des Bargeldes. Der Swiss Payment Monitor 2024 deckt auf, dass die Scheine und Münzen nur noch auf Platz fünf der meistgenutzten Bezahlmethoden landen. Die Spitze besetzen die Debitkarten (früher EC-Karten), dicht gefolgt von den Kreditkarten in ihrer haptischen Form. Das mobile Bezahlen, das ebenso die Nutzung von Kreditkarten einschliesst, befindet sich auf Platz drei, vor der Rechnung auf Platz vier.

Von der Karte zum digitalen Zahlmittel

Die Kreditkarte unterliegt seit jeher einem technischen Wandel. Immer neue Technologien und Funktionen sind im Lauf der Zeit integriert worden.

Digital und sicher dank Schutzmechanismen

Ist das virtuelle Bezahlen mit der Kreditkarte auch sicher? Expertinnen und Experten beruhigen. Unbeabsichtigtes Bezahlen, im Vorbeigehen beispielsweise, wird gemäss den Kreditkartenanbietern technisch verhindert. Dafür ist ein bei den Kreditkartenfirmen registriertes Bezahlsystem nötig.

Das kontaktlose Bezahlen funktioniert nur, wenn die Karte sehr nah an das Lesegerät gehalten wird. Auch zusätzliche Karten oder Münzen im Portemonnaie erschweren den Zugriff, selbst aus nächster Distanz. Und mit einer gestohlenen Karte können nicht unendlich viele NFC-Zahlungen vorgenommen werden. Um Betrug zu verhindern, können Kundinnen und Kunden der ¶·Å£ÆåÅÆÔÚÏß seit November 2024 Benachrichtigungen über Transaktionen ab 10 Rappen auf ihr Smartphone erhalten. Ab 80 Franken ist zudem die Eingabe der PIN erforderlich, ebenso bei häufigem Einsatz hintereinander.

Für Kreditkarten gibt es diverse Schutzmechanismen. So müssen Nutzerinnen und Nutzer Online-Einkäufe, die via 3-D Secure abgewickelt werden, in der ¶·Å£ÆåÅÆÔÚÏß Access App bestätigen. Ohne Bestätigung erfolgt keine Zahlung. So werden Missbräuche verhindert. Die Karte kann zudem mit wenigen Klicks gesperrt werden, wenn sie einmal verloren geht oder betrügerische Belastungen entdeckt wurden. Sie können Ihre Karte auch nur temporär deaktivieren. Beispielsweise, wenn Sie nicht wissen, wo sich Ihre Karte gerade befindet.

Weit vorangeschritten ist auch der Einsatz von biometrischen Technologien. Wenn Sie beispielsweise Ihre Kreditkarte in einem digitalen Wallet hinterlegt haben, erfolgt die Autorisierung der Zahlung mittels Gesichtserkennung, Fingerabdruck oder Iris-Scan. Eine wachsende Anzahl von Kundinnen und Kunden bezahlt sicher auf diese Weise.

Blick in die Zukunft der Kreditkarte

Glaubt man Forscherinnen, Managern und Fachpersonen, dann wird sich das Bezahlen im kommenden Jahrzehnt weiter revolutionieren. In den Innovationszentren von Visa und Mastercard experimentieren Ingenieurinnen und Ingenieure mit Virtual Reality und Internet-of-Things-Anwendungen – ein Sammelbegriff für Technologien, die eine globale Infrastruktur der Informationsgesellschaften schaffen und physische sowie virtuelle Gegenstände miteinander vernetzen. Letzteres würde etwa bedeuten, dass Sie unterwegs zum Kino im Auto oder auf dem Velo Ihr Ticket direkt über Ihr Smart Car oder Ihr Smart Bike kaufen könnten.

Wissenswert

¶·Å£ÆåÅÆÔÚÏß-Karten werden, wo immer möglich, aus umweltschonender Maisstärke (PLA) produziert, die zu 100 Prozent abbaubar ist.

Fazit

Die Zahlung auf Kredit existiert bereits seit Jahrtausenden. Doch erst in den letzten 100 Jahren hat sich die Kreditkarte von einer Idee zur technologischen Innovation entwickelt. Angefangen als Papier, das nur in wenigen Geschäften eingesetzt werden konnte, über die Plastikkarte mit Chip bis hin zur digitalen Bezahlmethode, ohne jegliche Karte: Die Kreditkarte ist als Zahlungsmittel kaum mehr wegzudenken.

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